Definition Außenband (Knie)
Das Außenband des Kniegelenkes verläuft an der Außenseite der Kapsel des Kniegelenks vom seitlichen Oberschenkelknochen zum Wadenbein. Zusammen mit dem schmaleren Innenband stabilisiert es das Kniegelenk. Bei Streckung schützen beide Bänder vor seitlichen Bewegungen. Bei Beugung begrenzen sie die Außenrotation.
Bei gestrecktem und nach außen rotiertem Kniegelenk ist das Außenband gespannt.
Ursachen für einen Seitenbandriss am Knie (Seitenbandriss)
Ursächlich für einen Seitenbandrisses ist meist eine plötzliche Drehbewegung im Kniegelenk. Klassisch handelt es sich dabei um eine Sportverletzung, vorwiegend bei Sportarten wie Fußball oder Skifahren. Die Anfälligkeit für eine übermäßige Verletzbarkeit der Bänder kann unter anderem als genetische Vorbelastung vererbet werden.
Es ist statistisch belegt, dass bei Frauen die Bänder tendenziell eher reißen als bei Männern. Seltener von Verletzungen betroffen sind hingegen Menschen, die sich regelmäßig körperlich betätigen oder aktiv Sport treiben. Bei ihnen sind aufgrund der wiederholten Beanspruchung und daraus resultierenden Gewebeverdichtung die Bänder belastbarer als bei Menschen, die sich seltener bewegen. Übergewicht erhöht das Risiko eines Seitenbandrisses, während trainierte Muskeln das Kniegelenk zusätzlich stabilisieren und den Bändern Arbeit abnehmen.
Eine typische Bewegung die zu einem Seitenbandriss führen kann, ist ein plötzlicher Richtungswechsel während einer Laufbewegung: Der Fuß zeigt am Boden noch in die eine, während der Oberkörper sich bereits in die neue Richtung orientiert. In der Folge wird das Knie ruckartig verdreht. Beim Skifahren passiert dies vermehrt, wenn im Unfallhergang die Bindungen nicht aufgingen oder die Skier unkontrolliert in verschiedene Richtungen fuhren.
Symptome
Zu den allgemeinen Symptomen eines Außenbandrisses gehören Schmerzen bei Bewegung, örtliche Schwellung sowie das Gefühl einer gewissen Instabilität des Kniegelenkes.
Diagnose und Verlauf bei einem Seitenbandriss am Knie
Der Seitenbandriss wird unmittelbar nach dem Geschehnis als starker Schmerz wahrnehmbar. Nicht selten berichten Betroffene über ein Geräusch beim Reißen des Bandes. Die Verletzungen am Gewebe führen zu Einblutungen in das umliegende Gewebe, welches in der Folge stark anschwillt, sich verfärbt und die Funktionsfähigkeit des Kniegelenks bis zur völligen Unbeweglichkeit einschränkt. Der Betroffene kann das Knie weder Beugen noch Strecken.
Ein erfahrener Arzt erkennt anhand der klassischen Symptome, der Beschreibung des Unfallhergangs und des klinischen Bildes, dass die Möglichkeit eines Seitenbandrisses besteht.
Bei einem vollständigen Riss eines der Seitenbänder lässt sich das Gelenk bei der körperlichen Untersuchung seitlich aufklappen. Dies ist bei einem gesunden Knie nicht möglich. Eine Beurteilung des Kniegelenks unter Testung pathologischer und physiologischer Bewegungen gestaltet sich aufgrund der starken Schmerzen des Patienten jedoch häufig schwierig. Mit einer Röntgenaufnahme kann überprüft werden, ob Knochenanteile ebenfalls beschädigt sind. Für eine mehrheitlich zweifelsfreie Diagnose kann bei einem Seitenbandriss zusätzlich eine MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) durchgeführt werden.
Therapie
Die Therapie des Außenbandrisses richtet sich nach dem Ausmaß der Verletzung. Ist das Band gezerrt oder überdehnt, genügen eine mehrtägige Ruhigstellung des Gelenks, sowie ein anschließendes Muskelaufbautraining.
Bei einer Ruptur (med. Begriff für Riss) des Außenbands geben die zusätzlichen Verletzungen umliegender Strukturen die Art und Dauer der Behandlung vor. Sind zum Beispiel Ober- sowie Unterschenkelknochen unverletzt, fehlen demnach sogenannte „knöcherne Begleiterscheinungen“, und ist das Kniegelenk in sich stabil, reicht eine etwa sechswöchige konservative Behandlung mit einer Schiene.
Sind die Knochen verletzt und das Kniegelenk instabil, muss eine Operation erfolgen. Das beschädigte Band wird dabei mittels einer Naht wieder befestigt und die losen Knochenanteile mit Schrauben fixiert.
Prophylaxe
Um einem Seitenbandriss vorzubeugen, sollten vor allem die Sportarten mit der als Ursache bekannten Bewegungsmuster mit Vorsicht ausgeübt werden. Dazu gehören vor allem Sportarten wie Skifahren und Fußball.
Auch wirkt eine starke Ober- und Unterschenkelmuskulatur einer Bandverletzung entgegen, da auf diese Weise das Kniegelenk zusätzlich stabilisiert wird. Eine gezieltes Training ist daher zur Vorsorge sinnvoll.
Prognose
Nach einer Verletzung des Innen– und Außenbandes besteht bei entsprechender Erholungsphase in der Regel eine gute Chance auf eine erneut uneingeschränkte Benutzbarkeit des Gelenks.
Die Dauer der Heilung ist abhängig von Art und Schwere der vorausgegangen Verletzung. Tendenziell gilt: Je komplizierter das Trauma, desto langwieriger und komplexer die Rehabilitation.

Innenbandriss
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