Hämatom
Beim Bluterguss handelt es sich um eine Blutansammlung im Fett- oder Muskelgewebe. Der Fachbegriff für Bluterguss lautet Hämatom. Dieses entsteht dann, wenn Blut aus verletzten Blutgefäßen ins Nachbargewebe austritt. Liegt das Hämatom in der Nähe der Hautoberfläche, verfärbt es sich zu einem blauen Fleck. Manchmal können mehrere Tage vergehen, ehe das Hämatom hervortritt. Hämatome werden in Abhängigkeit von der Körperstelle, an der sie auftreten, klassifiziert. Ein Bluterguss, der direkt unterhalb der Haut auftritt, wird als subkutanes Hämatom bezeichnet. Beim intramuskulären Hämatom handelt es sich um einen Bluterguss innerhalb des Muskelgewebes. Ein periosteales Hämatom hat seinen Ursprung in der Knochenhaut.
Ursachen
Die Ursachen der drei möglichen Hämatome sind unterschiedlich. Sie entspringen in der Regel einem verletzten Blutgefäß. Unfälle, Prellungen oder Stöße sind schuld daran. Wenn eines oder auch eine größere Anzahl an Blutgefäßen reißt, fließt ihr Blut in das Nachbargewebe oder auch in eine naheliegende Körperhöhle. Auf diese Art entstehen Blutergüsse unterhalb des Hautgewebes oder innerhalb der Organe. Werden einer Person Arzneimittel verabreicht, die eine blutverdünnende Wirkung haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bluterguss auftritt, um einiges erhöht. Acetylsalicylsäure sowie Phenprocoumon zählen zu den beiden Wirkstoffen, die das Auftreten von Hämatomen begünstigen. Wenn Blutergüsse des Öfteren oder gar grundlos auftreten, können unter anderem Blutgerinnungsstörungen dafür verantwortlich sein. Dieser kann auch angeboren sein. Diese Bluterkrankheit wird im Fachjargon als Hämophilie bezeichnet. Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, neigen öfters zu blauen Flecken oder sonstigen Blutungen.
Diagnose
Die Diagnose eines Blutergusses wird mittels der dafür verantwortlichen Unfallrekonstuktion gestellt. Des Weiteren wird das Beschwerdebild des Patienten zu Rate gezogen. Falls jedoch das Auftreten des Blutergusses nicht eindeutig erklärt werden kann, wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Zu den schwer diagnostizierbaren Blutergüssen, gehören die, die in einer Körperhöhle auftreten. Mit dem Ultraschall können dann sowohl die genaue Lage als auch die exakte Größe des Hämatoms bestimmt werden. Liegt der Bluterguss in der Nähe eines Gelenks, kann eine Röntgenuntersuchung Abhilfe schaffen. Mit dieser sollen Verletzungen von Knochen ausgeschlossen werden. Hämatome, die sich rasch ausbreiten oder eine gewisse Größe aufweisen, müssen dringend ärztlich behandelt werden, da es sein kann, dass ein großes Blutgefäß verletzt wurde. Denn wenn diese nicht behandelt werden, befindet sich die betroffene Person in höchster Lebensgefahr, da der Schockzustand einen hohen Blutverlust verursacht. Bei permanent grundlos auftretenden Blutergüssen sollte dringend ärztlicher Rat eingeholt werden. Er kann diagnostizieren, ob möglicherweise eine Blutgerinnungsstörung vorliegt.
Therapie
Eine Therapie wird nur in Abhängigkeit von der Diagnose angeordnet. Wenn keine Frakturen oder offenen Wunden vorhanden sind, ist keine Therapie erforderlich. Diese ist nur notwendig, wenn Begleitverletzungen vorliegen. Handelt es sich um ein schlichtes Hämatom, kommt die PECH-Regel zum Einsatz:
Pause
Eis
Compression
Hochlagern.
Diese Regel reduziert um einiges den Blutfluss zum verletzen Gewebe. Die Pause und das Hochlagern sorgen dafür, dass weniger oder gar kein Blut mehr austritt. Der Kompressionverband und das Eis tragen dazu bei, dass sich die Blutungen und Schwellungen zusammenziehen. In der Regel beseitig der Körper innerhalb von ein paar Tagen den Bluterguss. Salben, welche den Wirkstoff Heparin enthalten, können einen schnellen Abbau des Hämatoms fördern. Bei einer Verletzung, die aufgrund von starken Beschwerden mit Schmerztabletten, wie Ibuprofen behandelt werden muss, sind außer der kontinuierlichen Tabletteneinnahme, keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Des Weiteren sollte die betroffene Körperstelle geschont werden. Auf diese Weise werden weitere Gefäßverletzungen verhindert. Normalerweise reicht es, wenn die „Pause“ bzw. das Schonen der verletzten Stelle drei Tage befolgt wird. Ist der Bluterguss riesig oder befindet er sich in der unmittelbaren Nähe eines Gelenks, kann unter Umständen ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.
Verlauf
Ein frischer Bluterguss schmerzt anfangs sehr. Die Schmerzen sowie die Schwellung nehmen jedoch mit der Zeit ab. Wenn es sich um ein großen Bluterguss handelt, sollte vorerst ein ärztlicher Rat eingeholt werden, ehe die betroffene Stelle belastet wird. Auch mit Sport sollte erst nach Rücksprache mit einem Arzt begonnen werden. Er kann mit einer einfachen Routineuntersuchung unsichtabere Verletzungen, wie Frakturen oder Infektionen, ausschließen. Eine Infektion ist bei einem großen Bluterguss die schlimmste und zugleich häufigste Komplikation. Sie erfordert in der Regel eine Operation. Das verklumpte Blut und die dazugehörigen Bindegewebshüllen müssen operativ entfernt werden. In manchen Fällen verbreitet sich der Bluterguss zwischen den Muskelfasern und der -faszien. In ganz ungeschickten Fällen kann es zum Kompartmentsyndrom kommen. Das Hämatom drückt in diesem Fall auf die Muskeln und Nerven, wodurch diese nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Mit einem ärztlichen Mini-Eingriff wird die Bindegewebshülle durchgetrennt und der Bluterguss entfernt. So entsteht Platz für die Muskeln, die belastet wurden. Mit dieser Operation wird ein Absterben der betroffenen Muskeln oder Nerven verhindert. Sind keine Begleitverletzungen oder Beschwerden aufgetreten, verschwindet der Bluterguss meistens vollständig nach zwei Wochen.

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