Fingergelenksarthrose (Polyarthrose)
Die Mittelhand hat fünf Fingergrundgelenke
Zwischen den einzelnen Fingergliedern sitzen Fingergelenke, die für die hochkoordinierte Beweglichkeit der Finger sorgen. Neben den Fingergrundgelenken wie dem Daumengelenk zum Mittelhandknochen hin gibt es sogenannte Fingermittel- und Fingerendgelenke, die zwischen den einzelnen Fingergliedern sitzen. Von den Fingergrundgelenken gibt es insgesamt fünf Stück. Außer dem Daumen sind sie ihrer Gestalt nach Kugelgelenke, in deren Grube je ein Gelenkkopf des Mittelhandknochens liegt. Ihrer Funktion nach handelt es sich allerdings um Eigelenke, da sie miteinander verzahnen und in der Drehbewegung stark eingeschränkt sind.
Anders als alle anderen Fingerglieder ist der Daumen je über ein sogenanntes Scharniergelenk mit dem Mittelhandknochen verbunden. Zwei Seitenbänder und zwei Zusatzbänder limitieren für alle Fingergelenke die Bewegung, um Erscheinungen wie Überstreckungen zu vermeiden.
Fingergelenksarthrose kann jedes Fingergelenk treffen
Manchmal sind die Finger neben Frakturen von Bänderüberdehnungen und etwas seltener auch Entzündungen betroffen. Eine noch häufigere Erscheinung ist Fingerarthrose. Jedes Fingergelenk kann an dieser degenerativen Erkrankung des Gelenkknorpelabbaus leiden. Von der Heberdenarthrose spricht man, wenn die äußeren Fingergelenke betroffen sind. Eine Bouchardarthrose liegt bei den inneren Fingergelenken vor und die Rhizarthrose bezeichnet die Arthrose des Daumengelenks. Oft sind sogar mehrere Finger gleichzeitig betroffen, sodass die Fingergelenksarthrose häufig auch als Polyarthrose bezeichnet wird. Die Patienten dieser Arthroseart sind zu 90 Prozent weiblich. Meist handelt es sich um Frauen während der Wechseljahre, sodass man mittlerweile von hormonellen Ursachen ausgeht. Anders als für sonstige Arthroseerkrankungen hängt die Fingerarthrose also vermutlich nicht mit Überlastungen oder Fehlstellungen zusammen, sondern wird genetisch hormonell gesteuert.
Fingergelenksarthrose äußert sich in Knötchen
Bei Patienten der Fingergelenksarthrose bilden sich Knötchen in den betroffenen Fingergelenken, die teilweise ein rillenförmig verändertes Nagelwachstum zur Folge haben. Die Knoten sind auf die Deformation zurückzuführen, mit der Körper kompensierend auf den Abbau des Knorpels reagiert. Die Gelenke selbst stechen und stahlen diesen Schmerz in den gesamten Finger und zum Teil sogar die Hand ab. Vor allem unter Belastungen, wie körperlicher Arbeit kommt es zu Schmerzempfinden. Insbesondere das Greifen nach schweren Objekten und die Drehbewegung rufen kurzweilig andauernden Schmerz hervor. Eine fortschreitende Fingerarthrose ist häufig auch mit fortschreitender Kraflosigkeit der betroffenen Finger verbunden. Eine zunehmende Steifigkeit kann diese Kraftlosigkeit begleiten. Je länger die Arthrose in einem Finger besteht, desto wahrscheinlicher sind weitere Finger betroffen. Wenn der Knorpel eines Fingegelenks gänzlich angetragen wurde, weiten sich die Schmerzen meist auch auf die Ruheposition der Finger aus, sodass im Spätstadium von einem anhaltenden Schmerz die Rede ist, der zu Beginn der beschriebenen Dreh- und Greifbewegungen lediglich stärker wird. Manche Patienten bleiben für den gesamten Krankheitsverlauf aber auch schmerzfrei und bemerken lediglich die Deformationen, die durch den kompensierenden Anbau von Knochenmasse entstehen.
Physikalische Maßnahmen lindern die Symptome der Fingergelenksarthrose
Fingergelenksarthrose ist relativ gut therapierbar. Da viele andere Störungen der Fingerfunktion ähnliche Beschwerden hervorrufen, ist ein fähiger Facharzt zur Diagnose der einzig sinnvolle Ansprechpartner. Die Anamnese ist für den Arzt bereits viel wert, da er insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren mit dem oben beschriebenen Schmerzverlauf Fingergelenksarthrose vermuten wird. Eine Prüfung der Fingerbeweglichkeit kann ihn dazu veranlassen, ein diagnosesicherndes Röngtenbild der Hand zu erstellen. Auf diesem Bild bestätigen Knotenbildungen der Gelenke den ersten Verdacht. Weitere Ansatzpunkte zur Diagnosesicherung können gereizte Fingergelenke mit entzündlichen Reaktionen sein. Zur Therapie der Symptome wird der Mediziner meist physikalische Maßnahmen wie Wärmebehandlungen in die Wege leiten. Eine Bewegungstherapie und die Kräftigung der Fingermuskulatur sollen die Gelenke stabilisieren und die Bewegungsfähigkeit der Finger verbessern. Operative Maßnahmen werden nur in den seltensten Fällen notwendig, so beispielsweise bei starken Deformationen, die meist aber auch im Spätstadium nicht auftreten.
Weitere Informationen über die Fingergelenksarthrose (Polyarthrose)

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