Halswirbelsäulenarthrose (Unkarthrose)
Die Halswirbelsäule ist die Gesamtheit aller rückseitigen Wirbel zwischen dem Kopf und der Brustwirbelsäule. Beim Menschen besteht sie wie bei allen anderen Säugetieren aus insgesamt sieben Wirbeln und macht den beweglichsten, aber auch sensibelsten Teil der Wirbelsäule aus. Der erste Halswirbel unter dem Schädel ist der Atlas. Der siebte Wirbel wird auch Vertebra prominens genannt und ist mit einem Dornfortsatz ausgestattet, der weit heraussteht. Die Bandscheiben dienen in der Halswirbelsäule als Zwischenwirbelscheiben. Im Kopfbereich verbindet das obere Kopfgelenk den Atlas und die Gelenkflächen des Hinterhauptbeins. Das untere Kopfgelenk besteht vor allem aus dem zweiten Wirbel, dem so genannten Axis, der speziell für Drehbewegungen zuständig ist und an den Gelenkflächen in unmittelbarem Kontakt mit den Gelenkpfannen des Atlas steht. Diese Gelenke sind sowohl für das Strecken, als auch für das Neigen und Drehen des Kopfes zuständig. Zusammen bilden unteres und oberes Kopfgelenk das gesamte Kopfgelenk, das höchst beweglich ist und zur Vermeidung von Rückenmarkschädigungen durch Bänder stabilisiert wird.
Zwischen den Wirbelkörpern der Halswirbelsäule liegen sogenannte Unkovertebralgelenke. Diese Halbgelenke lassen sich je auf den Raum zwischen dem Processus uncinatus, der Deckplatte und der Abschlussplatte benachbarter Wirbelkörper lokalisieren. Unkovertebralgelenke unterscheiden sich von den ebenfalls im Nacken liegenden echten Gelenken, den so genannten Diarthrosen, die sowohl Gelenksflächen als auch Gelenkspalten aufweisen.
Die Unkarthrose oder Uncovertebralarthrose ist keine klassische Arthrose
Die Halswirbelsäule kann von verschiedenen Krankheiten und Verletzungen betroffen sein. Häufig treten als Folge von Unfällen beispielsweise Schleudertraumata auf. Auch Entzündungen sind keine Seltenheit, da dieser Bereich äußerst sensibel ist. Im Zuge einer Entzündung oder eines Traumas kann der Patient unbewusst oder bewusst die betroffenen Stellen der Halswirbelsäule entlasten. Dieser Versuch geht mit einer veränderten Belastung der gesamten Wirbelsäule einher, die häufig in Arthroseerscheinungen resultiert. Neben echten Arthroseerscheinungen der Diarthrosen, die den Knorpel der Gelenksflächen abbauen, kann es auch zu Arthroseerscheinungen der Halbgelenke kommen. Diese Halbgelenksarthrose ist auch als Uncovertebralarthrose oder Unkarthrose bekannt. Wie alle Arthrosen ist auch die Unkarthrose im weitesten Sinne mit übermäßigem Verschleiß durch Überbelastung verbunden, was zu permanenten Schädigungen der Gelenke führen kann. Anders als die degenerative Arthroseerkrankung aber normalerweise fortschreitet, kommt es bei einer Unkarthrose von Anfang an zu einem Umbau der bestehenden Knochenverhältnisse. Die Halbgelenksarthrose der Halswirbel ist daher keine klassische Arthrose, sondern eine Sonderform der Erkrankung, die im Spätstadium in eine schmerzhafte Einengung des Foramen intervertebrale resultiert.
Einschießende Nackenschmerzen sind die häufigsten Symptome einer Unkarthrose
Patienten mit Halswirbelsäulenarthrose der Halbgelenke leiden insbesondere an einem stark verspannten Nacken, in den immer wieder Schmerzen einschießen. Es kann im Zuge dessen zu einer zervikalen Radikulopathie, das heißt einer Reizung und eventuellen Schädigung der Nervenwurzeln kommen. Meist handelt es sich bei den Nackenschmerzen um bewegungsabhängige Schmerzen, die von der ansteigenden Raumforderung der Knochenanbauten bedingt werden. Die Betroffenen befinden sich in der Regel in einem höheren Alter, wo derartige Prozesse bis zu gewissem Maß auch als normale Alterungsprozesse betrachtet werden können. Das Alter des Patienten spielt für die Anamnese bei entsprechenden Schmerzen daher eine nicht zu unterschätzende Rolle. Oft wird das Krankheitsbild mit einem Bandscheibenvorfall verwechselt, da die beiden Erkrankungen ähnliche Symptome hervorbringen können. Bei einer stark fortgeschrittenen Unkarthrose kann es zusätzlich zu den beschriebenen Symptomen zu neurologischen Ausfällen kommen, die die Differentialdiagnose zum Bandscheibenvorfall erleichtern.
Bei fortgeschrittener Uncovertebralarthrose können dekomprimierende Operationen helfen
Der Arzt vermutet eine Arthrose der Halbwirbel in der Regel auf Basis der Anamnese. Ein MRT und CT helfen ihm bei der Differentialdiagnostik. Eine Radikulopathie des betroffenen Bewegungssegmentes gilt als diagnosesichernd. Die Therapiemöglichkeiten für diese Arthroseform reichen von der Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika bis hin zu physikalischen Anwendungen und semiinvasiven Injektionen von Lokalanästhetika, die durch eine Nervenwurzelblockade die Schmerzen lindern und Fehlhaltungen sowie damit verbundene Folgeerkrankungen einschränken. Falls die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist und die zunehmende Raumforderung des Knochenanbaus neurologische Ausfälle bedingt hat, wählt der Arzt meist einen von verschiedenen, dekomprimierenden Operationswegen und rät bei Lähmungen zusätzlich zu physiotherapeutischen Maßnahmen.

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