Meniskusriss – Die wichtigsten Informationen
Gerade beim Sport oder bei heftigen Anstrengungen kann es zu einem Meniskusriss kommen. Dies ist eine Beschädigung in der Knorpelscheibe des Kniegelenks, welche Menisken genannt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein Meniskusriss entstehen kann. Vor allem der Verschleiß des Knorpelgewebes oder Gewalteinwirkung, wie durch einen Unfall, können zu diesem Schaden führen. Hierbei gibt es unterschiedliche Bereiche, in denen ein solcher Riss auftreten kann.
Mediziner unterteilen in vorderes, mittleres und hinteres Meniskusdrittel. Ebenso wird er in der Form unterschieden zwischen senkrecht, waagerecht, quer, lappenförmig oder korbhenkelartig. Ein typisches Anzeichen für einen Meniskusriss in Kombination mit einer Sportverletzung sind Risse am Innenmeniskus.
Wie hilft der Meniskus den Körper?
Als Menisken werden die halbmond- und keilförmigen Knorpelscheiben im Kniegelenk bezeichnet. In jedem Knie befindet sich jeweils ein Innen- und Außenmeniskus. Sie können zwischen dem Kopf des Scheinbeins und den kufenförmigen Ende des Oberschenkelknochens gefunden werden. Durch diese Knorpelscheiben wird dafür gesorgt, dass ein reibungsloser Ablauf im Kniegelenk möglich ist. Vor allem das aufeinander passen der Gelenkflächen des Oberschenkelknochens und des Schienbeins werden unterstützt, auch wenn sie unterschiedliche Formen aufweisen. Sie gleichen die unterschiedlich gestalteten Oberflächen des Knies aus, wobei sie ein Drittel der Gewichtsbelastung auf sich nehmen. Zusätzlich verteilen sie das restliche Gewicht gleichmäßig im Kniegelenk. Insofern haben die Menisken die Aufgaben der Lastverteilung, Bremsen, Stoßdämpfer und Stabilisatoren.
Diagnose
Eine Diagnose für den Meniskusriss kann schnell abgeschlossen sein. Neben den akuten Beschwerden wird sich der Arzt nach dauerhaften Belastungen oder früheren Verletzungen des Knies erkundigen. Ebenso kommen gezielte Handgriffe und Tests, wie das Steinmann-Zeichen oder der Apley-Test, zum Einsatz, welche einen Meniskusriss und mögliche Begleitschäden schnell erkennen und die Diagnose erstellen. Weitere Hinweise auf ein Meniskusriss können Gelenkergüsse im Knie sein. Hierbei werden die Gelenkflüssigkeiten untersucht und die Diagnose gestellt. Für weitere Spezifikationen kann der Arzt eine Röntgenuntersuchung anfordern. Durch diesen Schritt werden knöcherne Verletzungen ausgeschlossenen und Verschleißschäden sichtbar gemacht. Sollte nach all diesen Untersuchungen noch nicht vollkommen klar sein, dass es sich um einen Meniskusriss handelt, wird eine Magnetresonanztomographie oder eine Kniegelenkspiegelung angeordnet. Dies sind zuverlässige Methoden, um einen Meniskusriss zu diagnostizieren.
Therapie
Bei der Therapie von einem Meniskusschaden ist es das Ziel, die Schmerzen zu lindern oder vollkommen zu beseitigen. Gleichermaßen soll die Behandlung die Beweglichkeit und Funktionen des Kniegelenks wiederherstellen. In der Regel gibt es zwei Therapien, welche bei einem Meniskusriss zum Einsatz kommen: Die konservative Behandlung ohne Operation und das operative Verfahren. Kleinen und nicht akuten Rissen können die konservativen Methode in Anspruch nehmen. Allerdings ist für den Großteil der Meniskusschäden eine Operation notwendig, damit ein gutes Ergebnis erhalten wird. Diese Operation wird versuchen, den Hauptteil des Meniskus zu erhalten, da dieser als Stütze und Puffer benötigt wird.
Konservative Therapie
Eine vorherige Aufklärung des Verlaufs der Erkrankung ist der erste Schritt, wenn ein Arzt seinen Patienten mit Meniskusriss konservativ behandelt. In diesem Gespräch klärt der Arzt vor allem den Grund des Risses und versucht, diese Punkte zu vermeiden. Hinzu kommt das gelenkschonende Verhalten im Alltag, welche den Verlauf der Heilung beeinflussen kann. Gerade tiefe Hocken oder Sportarten mit schnellen Richtungswechsel sind Tabu. Gleichermaßen bleibt die regelmäßige Krankengymnastik nicht aus. Diese kann die schwache Muskulatur stärken, wobei gerade die Oberschenkelmuskulatur eine wichtige Rolle spielt. Eine Elektrotherapie kann die Behandlung in diesem Bereich unterstützen. Weitere Ansätze sind die Entlastung des Knies. Hierbei kommen Unterarmstützen zum Einsatz, welche während der Heilungsphase verwendet werden. Sie helfen bei der teilweisen oder kompletten Entlastung. Häufig liegt neben dem Meniskusriss auch eine Gelenkentzündung vor. Diese kann durch Kühlen des Gelenks vermindert werden.
Neben den oben angegebenen Verhalten gehören auch Medikamente häufig zur konservativen Therapie. Diese sollen in der Regel Schmerzen und Entzündungen verhindern. Hierzu werden Entzündungshemmender ohne Kortison verabreicht. Bei starken Beschwerden kann der Arzt ein örtliches Betäubungsmittel spritzen, welches entzündungshemmende Wirkstoffe enthält. Diese Mischung wird direkt ins Kniegelenk gespritzt.
Komplikationen
Die allgemeinen Risiken jeder Operation/Narkose sind auch bei einem Meniskusriss nicht ausgeschlossen. Hinzu kommen weitere Komplikationen, die auftreten können. Selten sind Knorpel-, Schleimhaut- und Nervenverletzungen. Auch Infektionen kommen vereinzelt vor, welche bei einem Meniskusriss zu schwerwiegenden Folgen führen können. Besonders eine Gelenkversteifung ist in diesem Bereich keine Seltenheit. Deswegen ist eine passende Behandlung mit Antibiotika wichtig.
Prognose
Einen Meniskusriss kann man am leichtesten erkennen, wenn der Riss sich im gut durchbluteten, basisnahen Teil des Meniskus befindet. Genau in dem Bereich, wo der Meniskus an der Gelenkkapsel befestigt ist. Kleine Verschleißerscheinungen können hingegen schwerer erkannt werden und schreiten häufig ohne Behandlung fort. Sollte ein Meniskusschaden nicht rechtzeitig behandelt werden, kann es zu Gelenkergüssen und weiteren Schädigungen des Knorpels kommen. Auch die bekannte Arthrose ist nicht weit. Weiterhin vergrößert sich der Meniskusriss und es kann zu Meniskusabrissen kommen. Die besten Heilungschancen sind bei einer Therapie mit einer Meniskusnaht vorhanden. Allerdings besteht das Risiko, dass die Stelle wieder aufreißt. Das liegt daran, dass ein Teil des Meniskus entfernt wurde. Dementsprechend werden die anderen Teile des Gelenkknorpels stärker beansprucht, wodurch das Kniegelenk instabiler wird.
Nachsorge
Wurde ein Meniskusriss durch eine Operation behandelt, sollte sich der Patient langsam an die Belastungen des Alltags gewöhnen. Das Kniegelenk darf nicht überlastet werden, weshalb Unterarmstützen ein Muss sind. Bis der Meniskus beim Sport wieder belastet werden kann, müssen mehrere Wochen vergehen. Bei einer Meniskusnaht sind es in der Regel drei Monate. Weiterhin gehört Krankengymnastik auf den Tagesplan, wodurch die Muskulatur verbessert wird. Auch Koordinationsübungen oder eine Elektrotherapie können ein Teil der Nachsorge sein, da die Heilungschancen verbessert werden.
Vorbeugen
Am einfachsten kann ein Meniskusriss vorgebeugt werden, wenn tiefe Hocken und gelenkbelastende Sportarten vermieden werden. Dazu gehören vor allem Handball, Tennis, Fußball oder Skifahren. Ebenso sollte man sich vor dem Sport gut aufwärmen und gegebenenfalls Protektoren tragen. Durch gelenkschonende Sportarten kann das eigene Knie beweglich und stabil gehalten werden, weshalb sich Radfahren, Schwimmen oder Gymnastik eignen. Bei sitzenden Tätigkeiten sollte häufig die Sitzhaltung geändert werden. Auch Übergewicht begünstigt einen Meniskusriss, weshalb der Körper gesund und fit gehalten werden sollte. Gerade bei Fehlstellungen der Beine kann Übergewicht schneller zu einem Meniskusschaden führen, als es bei „gesunden“ Beinen der Fall ist. Weitere Tipps und Tricks zum Vorbeugen eines Meniskusrisses kann man bei einem Orthopäden erhalten.

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