Was ist ein Muskelkater?
Muskelkater gehört zu den häufigsten Sportverletzungen, welche sich durch Muskelschmerzen, meist nach anstrengenden, ungewohnten sportlichen Betätigungen beziehungsweise extremen Sportarten bemerkbar machen. Allerdings ist Muskelkater im Vergleich zu Prellungen und Muskelzerrungen relativ harmlos. Muskelkater macht sich meist erst Stunden nach dem Sport bemerkbar. Diese Tatsache beschreibt die englische Bezeichnung Delayed Onset Muscle Soreness (DOMS) auf. Englisch Delayed bedeutet soviel wie verzögert. Wahrscheinlich ist der deutsche Begriff Muskelkater auf eine nicht ernsthaft gemeinte Eindeutschung der Bezeichnung Katarrh zurückzuführen.
Die typischen Symptome für Muskelkater sind Schmerzen beim Bewegen der betroffenen Muskelpartien, steife und druckempfindliche Muskeln, deren Kraft durch den Muskelkater oftmals um bis zu dreißig Prozent abnimmt. Auch der Bewegungsradius angrenzender Gelenke wird durch Muskelkater durch die Schmerzen deutlich gemindert. Der typische Ablauf hierbei ist, dass die Muskelschmerzen nach ein bis drei Tagen ihr stärkstes Ausmaß erreicht haben und dann langsam wieder abklingen. Muskelkater hält nicht lange an, in der Regel circa eine Woche und heilt ohne zurückbleibende Beeinträchtigungen von selbst. Die ursprünglich ausgeführte Bewegung oder Sportart kann nach Abklingen des Muskelkaters problemlos wieder ausgeführt werden, ohne erneut Muskelkater hervorzurufen.
Ursachen von Muskelkater
Die Ursachen von Muskelkater liegen nicht (wie ursprünglich vermutet) an der im Muskel vorhandenen Milchsäure (Laktat), sondern in den winzigen Mikroverletzungen der belasteten Muskelfasern. Derlei Verletzungen entstehen durch unkoordinierte Muskelbewegungen bei unüblichen Bewegungen, wie beispielsweise die Abbremsbewegung, bei welcher äußere Kräfte dazu beitragen, dass sich der aktive Muskel dehnt. Das verzögerte Auftreten der Muskelschmerzen begründet sich in den darauffolgenden Vorgängen. Die Dehnung des Muskels verursacht winzige Risse, durch welche Wasser in die Muskelfasern eintritt und Ödeme (Wasseransammlungen) bildet. Diese verursachen eine Schwellung der Muskelfaser und deren Dehnung. Dieser Dehnungsschmerz wird als Muskelkater bezeichnet. Besonders oft sind Menschen betroffen, welche im untrainierten Zustand Sportarten wie Tennis, Kraftsport, Squash wie auch Fußball ausüben, bei denen die Stopp- und Antrittsbewegung vordergründig ist. Gleichmäßig ausgeführte Sportarten führen nur selten zum Muskelkater. Dennoch können auch absolut durchtrainierte Sportler Muskelkater bekommen beispielsweise bei neuen, ungewohnten Bewegungen oder aufgrund von Ermüdungserscheinungen und daraus resultierender schlechter Muskelkoordination. Auch besonders lange und intensive Sportarten, welche den Stoffwechsel belasten wie beispielsweise der Marathonlauf können zu Muskelkater führen. Ausgelöst wird dieser durch Entzündungsreaktionen. Abgesehen vom Sport und ähnlichen körperlichen Aktivitäten kann Muskelkater auch durch epileptische Krämpfe ausgelöst werden.
Symptome von Muskelkater
Muskelkater macht sich in besonders leichten Fällen durch Kribbeln in den Muskeln bemerkbar. Auch Schmerzen beim Bewegen der betroffenen Muskelpartien ist typisch für Muskelkater. Zudem ist die Muskelkraft deutlich vermindert, während sich die Muskeln steif und fest anfühlen.
Diagnose
Der einfache Muskelkater ist harmlos und verschwindet nach wenigen Tagen von selbst. Ist dieses nicht der Fall, sollte man einen Arzt konsultieren, um eventuell andere Muskelverletzungen auszuschließen. Hier werden die möglichen Ursachen wie übermäßige und ungewohnte sportliche Betätigung hinterfragt. Dabei ist auch wichtig, wann die Schmerzen aufgetreten sind und wie lange sie schon bestehen. Trat der Schmerz plötzlich in Erscheinung und bei welchen Bewegungen spürt man ihn am stärksten? Diese Aussagen sind für den Arzt ein Hinweis darauf, ob es sich nur um einen einfachen Muskelkater handelt oder andere Muskelverletzungen bestehen. Hierauf erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei welcher der Arzt die betroffenen Muskeln abtastet und auf möglicherweise sichtbare Einbuchtungen oder Dellen untersucht. Genaue Anzeichen für eventuelle Verletzungen liefert hierbei die Ultraschalluntersuchung. Bei Verdacht auf Verletzungen, welche nicht im Zusammenhang mit einem Muskelkater stehen, kommt nicht selten eine Röntgenuntersuchung zum Einsatz, welche eventuelle Verletzungen der Knochen und Gelenke sichtbar machen kann und über die weitere Behandlung entscheidet.
Behandlung von Muskelkater
Ein Muskelkater bedarf keiner besonderen Behandlung, da die Symptome harmloser Natur sind und die Muskelschmerzen binnen weniger Tage und ohne bleibende Schäden zu hinterlassen, von selbst abklingen. Wer selbst etwas zu Heilung beitragen will, sollte während dieser Zeit den betreffenden Muskel schonen und auf Sport verzichten. Wer sein Sportprogramm trotz Muskelkater durchziehen möchte, sollte jede Art von Kraftsport vermeiden und das Training locker angehen. Auch Wärmeanwendungen wie zum Beispiel warme Bäder wirken wahre Wunder bei Muskelkater. Ein Bad mit Fichtennadel oder Rosmarin sorgt für eine gute Durchblutung der Muskeln, was wiederum den Heilungsprozess deutlich beschleunigt. Von Massagen sollte man während eines Muskelkaters absehen. Wer diese Tipps berücksichtigt, wird innerhalb weniger Tage eine deutliche Besserung erfahren. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, durch passives Dehnen den Bewegungsschmerz für kurze Zeit abzumildern. Bei starken Schmerzen ist eine kurzfristige Einnahme von Schmerzmitteln denkbar. Allerdings ist keine gezielte, medikamentöse Therapie von Muskelkater bekannt. Wärme ist in diesem Fall immer noch die beste Lösung.
Muskelkater vorbeugen
Um Muskelkater von vornherein zu vermeiden, lässt sich auch hier Vorsorge treffen. Dieses geschieht, indem man den Körper langsam an belastende oder ungewohnte Bewegungsmuster heranführt, um ihn genug Zeit zu geben, sich den ungewohnten Bewegungen anzupassen. Daher ist eine zu rasche Steigerung des Trainings unbedingt zu vermeiden. Nach der Beendigung des Trainings sollte man je nach Sportart das Training ganz langsam ausklingen lassen (cool Down) oder Stretching um die Phase der Regeneration vorzubereiten. Auch die gesunde Ernährung spielt besonders nach einer intensiven, sportlichen Betätigung eine wichtige Rolle. Hierbei unterstützen Vitamine, Mineralien, Eiweiß und Kohlenhydrate wie auch eine genügende Flüssigkeitszufuhr die schnelle Regeneration des Körpers. Inzwischen weiß man auch, dass kalte Bäder oder Duschen mit einer Wassertemperatur von weniger als fünfzehn Grad (nach dem Sport) den Muskelkater vermeiden beziehungsweise ihn bedeutend vermindern. Daher haben sich viele Sportler diese Methode zu eigen gemacht, um Muskelschmerzen vorzusorgen beziehungsweise zu kurieren und die Phase der Heilung deutlich zu beschleunigen. Aufwärm- und Dehnübungen können einen Muskelkater allerdings nicht verhindern, sind aber dennoch von großer Wichtigkeit, um die Gefahr von Muskelzerrungen von vornherein entgegenzuwirken.

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