Was ist eine Schulterverrenkung?

Ursachen einer Schulterluxation
Eine Schulterluxation tritt verhältnismäßig häufig auf, da das Kugelgelenk beweglicher als andere Gelenke ist und die Schultergelenkpfanne im Vergleich zum Oberarmkopf ziemlich klein ist. Zwischen Oberarmkopf und Gelenkpfanne besteht eine nur geringe Kontaktfläche, was das Gelenk zwar beweglicher macht, dafür aber weniger Stabilität aufweist. Des Weiteren lassen Muskeln und Gelenkkapsel durch ihre verhältnismäßig lockere Spannung einen gewissen Spielraum zu. Der Grund einer traumatischen Schulterverrenkung ist oft eine Hebelbewegung des Oberarms mit einer gleichzeitig äußeren Drehung nach außen. Während dieser Bewegung wird der Arm vom Körper weggeführt. Häufigste Ursachen hierfür sind Unfälle jeder Art. Der Grund für eine habituelle Schulterverletzung ist meist erblich bedingt. Weitere Ursachen sind eine Position und Form veränderte Oberarmkopf und Gelenkpfanne wie auch ein schwaches Bindegewebe im Bereich der Gelenkkapsel.
Symptome einer Schulterverrenkung
Die Schulterluxation macht sich durch eine gänzliche Bewegungsunfähigkeit und starke Schmerzen im Arm wie auch eine veränderte Haltung der Schulter bemerkbar. Dabei ist der Oberarmkopf nicht mehr in der gewohnten Position und von außen tastbar. Zudem lässt sich auch die leere Gelenkpfanne ertasten. Fast immer schwillt die Schulter unmittelbar nach der Verletzung an, was oft auch zu Gefühlsstörungen im betroffenen Arm führt. Während der ersten Versorgung bei einer Schulterverrenkung wird das Gelenk ruhiggestellt und gleichzeitig gekühlt. Bei einer habituellen Verrenkung gelingt es dem Betroffenen bisweilen selbst, die Schulter wieder einzurenken.
Wie wird die Diagnose bei einer Schulterverrenkung gemacht?
Diese wird vom Arzt mittels unterschiedlicher Bewegungstests wie beispielsweise den Schubladentest wie auch durch Röntgenuntersuchungen festgestellt. Dabei wird das Gelenk für eine deutliche räumliche Darstellung seitlich und von vorne geröntgt. Hierbei wird nicht nur die exakte Fehlstellung des betroffenen Oberarmkopfes deutlich, sondern auch eventuelle Begleitverletzungen der Knochen. Eine weitere Diagnostik erfolgt erst, nach dem der Oberarmkopf wieder eingerenkt wurde. Mitunter wird anstatt einer Röntgenaufnahme eine Ultraschalluntersuchung gemacht, da das Schultergelenk unmittelbar unter der Haut liegt. Diese stellt Bänder, Sehnen und Muskeln dar. Ultraschalluntersuchungen sind besonders bei habituellen Schulterverrenkungen von Bedeutung, da hierbei ein zu häufiges Röntgen nicht im Sinne des Patienten ist. Seltener ist eine Kernspintomographie oder Computertomographie für eine genaue Diagnose erforderlich. Zuweilen führt der Arzt bei einer habituellen Schulterluxation eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durch.
Welche Therapie Formen gibt es?
Diese besteht darin, den ausgekugelten Oberarmkopf wieder in die Gelenkpfanne zurückzubringen (Reposition). Die Reposition erfolgt meist unter Narkose. Hierbei gibt es verschiedene Einrenkungstechniken, welche allerdings alle auf dem gleichen Prinzip beruhen. Während der Einrenkung wird der Oberarm gezogen und durch eine Drehung nach außen bewegt, wobei die Schulter in ihre ursprüngliche Position zurückschnappt. Danach wird der Arm mithilfe eines speziellen Verbands ruhiggestellt. Zur Linderung der Schmerzen erhält der Patient Medikamente. Im Vergleich zu einer traumatischen Schulterluxation verläuft die Einrenkung bei einer habituellen Schulterverrenkung leichter und lässt sich nicht selten sogar vom Patienten selbst durch eine bestimmte Bewegung wieder einrenken. Nachdem der Arm für einige Tage ruhiggestellt wurde, wird die Muskulatur des Schultergürtels durch spezielle Übungen während einer Physiotherapie wieder gestärkt. Lässt sich eine traumatische Schulterluxation nicht wieder einrenken oder ist das Gelenk nach der Reposition instabil, beziehungsweise liegen Begleitverletzungen vor kann eine Operation notwendig sein. Im Vergleich dazu wird die habituelle Schulterluxation nur selten operiert. Knöcherne Verletzungen an der Gelenkpfanne beziehungsweise am Oberarmkopf wie auch Verletzungen am Weichmantel des Schultergelenks werden meist mittels einer Arthroskopie behandelt.
Prognose bei einer Schulterluxation
Sind bei einer erstmaligen Schulterluxation keine Begleiterscheinungen vorhanden, fällt die Prognose meist sehr gut aus. Bei einer wiederkehrenden Luxation ist die Wahrscheinlichkeit einer nochmaligen Schulterverrenkung größer, besonders bei jungen, sportlich aktiven Patienten. Habituelle Schulterverrenkungen können allerdings immer wieder auftreten. Mitunter hilft hier eine Operation zur Vorbeugung erneuter Verrenkungen. Bestehen neben der Schulterluxation auch noch andere Verletzungen an der Gelenkkapsel, den Knochen oder Knorpel kann es sein, dass der Heilungsprozess etwas komplizierter verläuft.
Vorbeugen einer Schulterverrenkung
Schulterluxationen lassen sich durch ein Koordinationstraining und gut trainierter Muskulatur vorbeugen. Während des Sports lassen sich Schulterluxationen durch eine schützende Ausrüstung und achtsames Verhalten vermeiden.

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