Kraftsport, Bäume stemmen
Gewichtheben gehört zu den ältesten Sportarten auf der Welt und ist bei vielen Völkern ein wichtiger Teil ihrer kulturellen Identität, wie die Highlandgames in Schottland, bei denen Bäume und Steine gestemmt werden, eindrucksvoll belegen. Eine Tradition, die in Deutschland leider nach und nach in Vergessenheit geraten ist. Hierzulande sind nur wenige, regelmäßig trainierende, Gewichtheber aktiv, Gewichtheberinnen findet man nahezu gar nicht. Ganz anders sieht das in China aus, wo sich viele Frauen der Sportart des Gewichthebens verschrieben haben, das wird auch im Fitnesssport, dem Bodybuildung, deutlich. Bei diesem Sport stellen die Frauen regelmäßig rund die Hälfte der Besucher in den Studios. Aber anders als beim Gewichtheben betreiben nur wenige Bodybuilding als Leistungssport.
Für wen ist Kraftsport Sport geeignet?
Aufgrund des körperlichen Wachstums sollte erst ab einem Alter von 15 Jahren mit intensivem Krafttraining begonnen werden, danach ist bis ins hohe Alter lediglich eine Anpassung an die jeweilige körperliche Leistungsfährigkeit erforderlich. Ansonsten ist lediglich zu beachten, dass Gewichtheber nicht größer als 1,85 Meter und keine zu langen Beine und Arme haben sollten. Menschen mit instabilen Gelenken oder Schäden im Kniebereich oder der Wirbelsäule haben, sollten sowohl auf Bodybuildung als auch auf Gewichtheben verzichten.
Schäden an Muskeln und Gelenken
Durch den langen Hebeweg vom Boden, bis hin zu den über die Schultern gestreckten Ellenbogen, sorgen ebenso wie der starke Zug der Muskeln für außergewöhnlich große Belastungen der Gelenke. Es kommt daher, weniger durch akute Verletzungen sondern durch die dauernde Fehlbelastung, immer wieder zu gesundheitlichen Folgeschäden. Da Gewichtheber überwiegend in Vereinen organisiert sind, ist die gesundheitliche Vorsorge besser organisiert. Im Gegensatz zu Bodybuildern stellen sie sich nahezu nie mit nicht ausgeheilten Erkrankungen oder ohne Aufwärmtraining an die Hanteln. Das ist einer der Gründe, weshalb Bodybuilder mehr Verletzungen erleiden als Gewichtheber. Im Vergleich zu anderen Sportarten liegt sie niedriger als bei Fußballern, aber höher gegenüber Squashspielern.
Während Unfälle eher selten sind kommt es, aufgrund von Über- oder Fehlbelastung, immer wieder zu Verletzungen oder Schäden an Sehnenansätzen von Knochen, Muskeln oder Gelenken. Fitnesssportler haben besonders häufig mit Muskelzerrungen zu kämpfen, die jedoch bei entsprechender Schonung vollständig ausheilen. Immer wieder kommt es zu Sehnen- oder Muskelabrissen und Muskelfaserrissen, meist infolge mangelnder Aufwärmphasen.
Knie, Schulter und Rücken Probleme und Schmerzen.
Die Knie von Gewichthebern müssen extreme Beanspruchungen kompensieren. Der Oberschenkelmuskel sorgt dafür, dass der Körper sich mit dem Gewicht der Hanteln überhaupt aufrichten kann. Die Sehne dieses Muskels wird über die Kniescheibe gelenkt, was immer wieder zu Verletzungen oder Entzündungen, bis hin zu Abnutzungserscheinungen, der Kniescheiben führt. Insgesamt haben Bodybuilder seltener mit Knieproblemen zu tun wobei auffällt, dass Frauen doppelt so häufig betroffen sind als Männer. Ein Grund hierfür könnt sein, dass Frauen ein wesentlich umfangreicheres Trainingsprogramm mit hoher Beanspruchung der Knie absolvieren. Wegen der geringen knöchernen Stabilisierung ist das Schultergelenk, sowohl für Bodybuilder wie auch für Gewichtheber, sehr anfällig für Verletzungen. Hier sorgt in der Hauptsache die Schultermuskulatur für Stabilität. Gemeinsam mit den Sehnen bilden die kleinen Schultermuskeln die Rotatorenmanschette, mit der die Gelenkkapsel geschützt und das Gelenk geführt wird. Ein Riss der Sehnen oder Muskelfasern hat einen Rotatorenmanschettenruptur zur Folge. Dies ist meist eine Folge, wenn das Gewicht nach dem Heben über die Schulter zu weit hinter die Körperachse gelangt und der Sportler den Versuch unternimmt, dieses wieder über dem Kopf zu neutralisieren. Bei Bodybuildern kommt es bei Ausübung ihres Sports häufig zu Sehnenentzündungen sowie Schäden am Schlüsselbein, dem Schulterblatt oder Schultergelenk. Hier kommt es auch häufig zu Verletzungen der Handgelenke und Ellenbogen, insbesondere bei den Sehnenansätzen im Ellenbogenbereich. Am häufigsten sind chronische Reizungen, ähnlich dem Tennisarm feststellbar.Das Gewichtheber häufig mit Rückenschäden zu kämpfen hätten, ist ein Irrglaube. Meist verfügen sie über eine gut trainierte Rumpfmuskulatur, die Verletzungen der Wirbelsäule vorbeugt. Gelegentlich kann es natürlich dennoch zu muskulösen Verspannungen, Entzündungen der Beckenschaufeln oder Rückenmuskelansätze sowie zu Überlastungsreaktionen an der Wirbelsäule kommen. Auch hier ist das Bild bei den Bodybuildern wieder gegensätzlich. Bei rund 16% aller Verletzungen handel es sich um Schäden an der Wirbelsäule.
Vorbeugung ist besser als Nachsorge
Sowohl beim Bodybuilding wie auch beim Gewichtheben ist die richtige Technik ganz entscheidend. Experimente sind daher nicht ungefährlich, die Anleitung durch einen erfahrenen Trainer ist unbedingt zu empfehlen. Er trifft die richtige Übungsauswahl und überwacht die überlastungsfreie Umsetzung. Es ist wichtig darauf zu achten, dass bei sportlichen Tätigkeiten die eigene Leistungskraft nicht überschätzt und auf die Beweglichkeit der Gelenke Rücksicht genommen wird. Vor einem Krafttraining sollte daher mindestens eine Aufwärmphase von 20 Minuten durch Radfahren oder Laufen absolviert werden. Anschließend sind Stretch- und Dehnübungen sinnvoll, um Sehnen- und Muskelverletzungen vorzubeugen und trainingsbedingte Muskelverkürzungen zu verhindern.

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