Man mag es kaum glauben doch Skifahren wir immer sicherer!
In der Skisaison 2012/2013 mussten so wenige Verletzte stationär behandelt werden, als jemals zuvor und das, obwohl immer mehr Menschen auf den Pisten unterwegs sind. Laut der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) wurden 43.000 Skifahrer verletzt und ärztlich behandelt, jedoch gerade einmal 3.500 stationär im Krankenhaus!
Setzen wir dies in einen Vergleich zur Basissaison von 1979/1980 resultiert daraus ein Rückgang von rund 58 Prozent ! Enorm !
Gründe dafür sind unter anderem die höhere Rücksichtnahme unter den Sportlern sowie das bessere Ausrüstungsmaterial der heutigen Zeit. Nach Schätzungen des Deutschen Skiverbandes (DSV), tragen ca. 80 Prozent der Skifahrer inzwischen einen Helm.
Ein Irrglaube ist auch, dass das Verletzungsrisiko beim Snowboarden höher liegt als wie beim Skifahren ! Anfänger ziehen sich jedoch leicht Blessuren zu und dies oftmals schon am ersten Übungstag.
Selbstüberschätzung und Überforderung
Sportmediziner gehen davon aus, dass sich ein Großteil der Skiunfälle außerhalb der gesicherten Skipisten ereignen. Die eigene Selbstüberschätzung sowie mangelnde Geländeerfahrung führen häufig dazu, dass die Freizeitsportler die Pisten verlassen und schnell überfordert seien, so die Experten.
Sicher ist jedenfalls, dass für viele Unfälle auf der Piste die fehlende Kondition sowie auch Konzentration, vor allem bei Übermüdung, verantwortlich ist. Nur ein ganz geringer Teil der Skiunfälle ließen einen Rückschluss auf eine unzureichende technische Ausrüstung zu, berichtet die Stiftung Sicherheit im Skisport !
Snowboarder stürzen in den meisten fällen selbstverschuldet, wenn sie das Gleichgewicht verlieren. Seltener jedoch sind Kollisionen mit Bäumen, Masten oder gar anderen Pistenbenutzern ! Am gefährlichsten sind grundsätzlich Sprünge bei denen so gut wie jedes Körperteil auf dem harten Schnee aufschlagen kann.
Knie und Unterarme
Mit rund 37 Prozent stehen Knieverletzungen an erster Stelle und besonders häufig sind dabei kombinierte Kapsel-Bandverletzungen. Meist ist das Knie-Innenband oder das vordere Kreuzband an der kombinierten Verletzung beteiligt (Kniebinnentrauma) .
Darauf folgen Verletzungen an den Schultern ( rund 20 Prozent ), Rumpf (8,7Prozent), Hüfte und Oberschenkel (7,4 Prozent) sowie der Kopf mit 7,2 Prozent.
Eine weitere typische Verletzung findet häufig am Daumengrundgelenks statt. Diese führt zu einer Bänderzerrung, einem Bänderriss (Skidaumen) oder gelenksnahen Knochenbruch.
Bei Snowboardern sind beide Beine fest auf dem Snowboard verankert. Somit vermindern sich die Dreh- und Scherkräfte auf die Kniegelenke. Jedoch kann der Sportler die Stürze nicht so leicht abfangen. Snowboarder müssen sich deshalb vor handgelenksnahe Brüche des Unterarms und Handgelenke fürchten.
Seltener sind Verletzungen der Knie, Sprunggelenke, Schultern und des Kopfes. Dabei sind Kopfverletzungen meist Gehirnerschütterungen.
Vorbeugen
Skifahrer haben ein größeres Risikobewusstsein entwickelt. Auch bei der Ausrüstung (Ski, Skischuh und Bindung) wurden Fortschritte im Bezug der Sicherheit erzielt. Sportler können ihr Verletzungsrisiko durch eine konsequente Vorbereitung selbst minimieren. Dazu gehört eine gute Kondition (Skigymnastik).
Durch den mittlerweile vorherrschenden Carving-Ski und den somit höheren,bereits im Kindesalter , üblichen Geschwindigkeiten ist somit Kindern aber auch allen Erwachsenen Skifahrern der Einsatz von Helm und Rückenprotektoren zu empfehlen.
Dabei raten Experten dazu, beim Helmkauf auf die europäische Sicherheitsnorm EN 1077 zu achten. Träger von Hüftgelenksprothesen sollten sich für die operierte Seite Hüftprotektoren zulegen welche in orthopädischen Sanitätshäusern erhältlich sind.
Für Snowboarder werden Handgelenksschützer mit einer starren Schiene auf der Seite der Handfläche empfohlen. Diese findet man bereits in einigen Snowboardhandschuhen eingearbeitet.
Eine norwegische Studie konnte nachweisen, dass Handgelenksprotektoren in den Handschuhen das Verletzungsrisiko am Handgelenk nahezu halbieren können ( Am J Sports Med. 2001; 20 (5) : 581-585 ). Auch spezielle Schulungen für Snowboarder, in denen sie ungefährliche Sturztechniken erlernen, sind eine gute Vorbeugung.
Für einen Snowboarder sollte der Helm zur Standardausrüstung gehören. Je höher die Sprünge, je extremer die Geländefahrten sind, sollte die Ausrüstung durch einen Rückenprotektor erweitert werden.
Allgemein gilt, passen Sie Ihre Geschwindigkeit und Ihren Fahrstil dem Können an! Ebenfalls sollte man auf Ermüdungserscheinungen achten denn ein Großteil aller Pistenunfälle, passieren in den Nachmittagsstunden. Lassen Sie die Bretter stehen sobald sie müde werden.
Und noch wichtiger ist: „DON‚T DRINK & DRIVE“

Verstauchung (Distorsion)
Die Verstauchung, auch Distorsion genannt, bezeichnet die Verletzung des Bandapparates beziehungsweise der Gelenkkapsel, die durch das... Weiterlesen