Sportverletzungen
Wenn der Sport in der Freizeit zur Gesundheitsfalle wird
Für die Zunahme an Sportverletzungen und deren Folgeschäden ist nicht in erster Line der Sport verantwortlich, sondern vielmehr die Art und Weise, wie der Sport betrieben wird. Nicht selten kommt es vor, dass sich Freizeitsportler direkt von der Arbeit am Schreibtisch zum Fitness-Parcours begeben, ohne vorher ein angemessenes Aufwärmtraining absolviert zu haben. Sie tendieren zum Umgehen von Verhaltens- und Sicherheitsregeln und übernehmen sich, so dass der Sport statt die Gesundheit zu fördern eher zur Falle für die Gesundheit wird. Wenn man sich nicht ausreichend Zeit nimmt, Muskeln und Gelenke durch ein Aufwärmtraining auf höhere Belastungen vorzubereiten, kann das dramatische Folgen für die Gesundheit haben.
In Deutschland passieren jedes Jahr mehr als eine Million Sportunfälle, von denen 250.000 den allein Freizeitsport betreffen. Laut Statistik kommt es bei 40.000 Freizeitsportlern zu einem Todesfall, bei 10 tragen eine dauerhafte Invalidität davon und es kommt zu 1.000 Sportunfällen. Die dabei auftretenden Verletzungen reichen von Prellungen und Verstauchungen über Knochenbrüche und Verrenkungen bis hin zu Muskel-, Sehnen- und Bänderverletzungen. Seltener kommt es zu Weichteil-, Zahn- und Gehirnverletzungen.
Muskelverletzungen
Eine häufige, aber harmlose Begleiterscheinung beim Sport ist ein Muskelkater, den jeder Mensch wohl aus eigener Erfahrung kennt. Beim Muskelkater werden feine Muskelfasern gereizt und nicht entgegen landläufiger Meinung die Muskeln übersäuert. Er entsteht meistens bei erhöhten Bewegungsbelastungen mit ungünstigen Bewegungsmustern, z. B. wenn der Krafteinsatz beim Krafttraining abrupt gebremst wird oder man längere Zeit abwärts läuft, wodurch die Muskulatur in einer Daueranspannung gehalten wird. Am Tag darauf ist der Muskelkater spürbar und hält danach 1 bis 2 Tage an, um dann wieder von allein zu verschwinden.
Muskelkrämpfe können spontan bei einer Überlastungssituation auftreten, aber vielfach bekommt man sie auch nachts nach einer ungünstigen Bewegung zu spüren. Häufig kommt es zu Wadenkrämpfen, die ihre Ursache neben einer Überlastung auch in einem Magnesiummangel haben können. Aber auch Durchblutungsstörungen, mangelndes Training, Fehlbelastungen und Störungen der Muskelerregung können Muskelkrämpfe auslösen. Viele langjährige Sportler merken, dass sie ab ca. 50 Jahren mehr Magnesium benötigen und ihr bisheriges Trainingsprogramm verändern müssen.
Mit zu den häufigsten Sportverletzungen zählen Muskelzerrungen und Muskelfaserrisse. Sie entstehen durch durch abrupte Bewegungen mit einem Anstieg der Muskelspannung. Besonders häufig sind Fußballspieler betroffen, weil sie schnell reagieren und abrupte Richtungswechsel vornehmen müssen. Bei Freizeitsportlern liegt die Ursache für Zerrungen und Muskelfasserrise meistens in einer Überforderung. Eine Muskelzerrung macht den Muskel zwar eine Weile unbeweglicher, aber der er bleibt intakt, anders als bei einem Muskelfaserriss, wo die Muskulatur durch einen Bluterguss unterbrochen wird. Wenn der sich stark im Gewebe ausdehnt, dauert die Heilung länger. Die größte Chance auf eine baldige Heilung wird durch schnelle Erste-Hilfe-Maßnahmen innerhalb von 30 Minuten gewährleistet. Vor 10 Jahren ging man noch von einem Zeitraum von ca. 6 Wochen zur Heilung aus, heute ist er auf ca. 2 Wochen reduziert.
Werden beim Sport durch durch Fehl- oder Überlastung die Bänder stark beansprucht, kann es zu Bänderrissen oder Bänderdehnungen kommen. Manchmal reicht schon ein Fehltritt aus. Nicht selten ist bei Bänderdehnungen und -rissen auch das betroffene Gelenk beteiligt, z. B. Knie- und Sprunggelenke. Unmittelbar nach der Verletzung kommt es zu stechenden Schmerzen, einer starken Schwellung und oft auch zu einem Bluterguss. Die Beweglichkeit kann, muss aber nicht beeinträchtigt sein.
Wenn Sehnen und Gelenke durch ungünstige Bewegungsabläufe wiederholt überlastet werden, kann es zu Sehnenreizungen oder Sehnenscheidenentzündungen kommen. Eine solche Überlastung ist der sogenannte „Mausarm“ am Computer. Musiker, Tennisspieler, Kassierer und Büroangestellte haben häufig Probleme mit den Unterarmen, Läufer Fersenprobleme und Fußballer Leistenbeschwerden. Die Schmerzen treten in Ruhe, bei Druck und unter Belastung gleichermaßen auf.
Gelenkverletzungen
Nach einem Sturz oder einer Sportverletzung können auch Schmerzen im betroffenen Gelenk auftreten, manchmal direkt nach dem Unfall, manchmal auch erst später. Jede Verstauchung, Verrenkung oder Bänderverletzung belastet meistens auch das betroffene Gelenk mit, weil es selbst auch dabei überdehnt wird. Oft reagiert es erst Stunden später mit einer Schwellung. Je nach Umfang der Verletzung ist das Gelenk weniger beweglich oder es kommt sogar zu einer sichtbaren Fehlstellung.
Durch Verletzungen der Bänder wird das Gelenk stark auseinandergedehnt und lässt sich anschließend schlechter bewegen. Beim Bänderriss wird es zusätzlich instabil, weil es durch den Riss nicht mehr in seiner normalen Position gehalten werden kann. Auch bei einer Verrenkung wird das Gelenk auseinanderzogen und reagiert mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, oft auch mit einer Fehlstellung.
Erste Hilfe bei Sportverletzungen
Um Sportverletzungen so gut wie möglich vorzubeugen, sollte man sich angemessen auf den Sport vorbereiten:
- für die Sportart geeignete, flache Schuhe tragen
- bei Bedarf stützende Bandagen oder Strümpfe verwenden
- Aufwärmübungen mit Stretching vor dem Sport durchführen
- Abkühlung nach der Belastungsphase
Kommt es trotzdem zu Verletzungen, sollte möglichst schnell eine Behandlung nach der PECH-Regel erfolgen:
- P(ause)
- E(is)
- C(Compression)
- H(ochlagerung)
Die Behandlungsmaßnahmen nach der PECH-Regel haben sich bei Sportverletzungen bewährt. Sie lindern Schmerzen und verringern Entzündungsreaktionen, Weichteilschwellungen und Ödembildungen.
Zum Kühlen empfehlen sich Eispackungen nicht unter O° Celsius, mit denen die Verletzung möglichst einer einen Zeitraum von 24 Stunden immer wieder gekühlt werden. Sie sollten aber nicht direkt auf die Haut gelegt werden, um Hautschäden zu vermeiden. Auch kühlende Sportgele helfen gut. Am zweiten Tag nach der Verletzung kann eine Behandlung mit durchblutungsfördernden Salben, Bädern und Infrarotlicht begonnen werden. Je nach Art der Verletzung ist anschließend eine Schonung von mindestens ein paar Tagen notwendig, bevor Muskeln und Gelenke langsam wieder belastet werden können. Ein Kompressionsverband hält die Schwellung im Rahmen und stabilisiert den verletzten Bereich. Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel helfen. Gelenkverletzungen sollten unbedingt ärztlich untersucht werden, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Auf gar keinen Fall dürfen die Gelenke selbst eingerenkt werden wegen des hohen Verletzungsrisikos.

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