Allgemeine Informationen
Eine sehr häufige funktionelle Verletzung im Muskel ist in der Regel immer eine Zerrung. Die Zerrung kann in Ausnahmefällen aber durchaus auch in Sehen und Bändern auftreten. Meistens sind für eine Muskelzerrung unkoordinierte Bewegungen oder nicht stattgefundene Aufwärmungen vor der sportlichen Aktivität verantwortlich. Deshalb werden die Muskeln auch immer übermäßig ausgedehnt. Durch diese extreme Dehnung werden die sehr faserigen Strukturen der einzelnen Muskelpartien gezerrt. Besonders bei untrainierten Personen sind Muskelzerrungen sehr häufig feststellbar und das liegt einzig und allein daran, dass die Muskulatur sich bei den Personen, viel zu langsam an eine Spannungsänderung im Muskel anpassen kann. Aber eine Muskelzerrung ist auch bei aktiven Sportlern sehr häufig, besonders bei den Sportlern, die bei ihrem Sport schnell stoppen oder abbremsen müssen. Alle Ballsportarten kommen hier beispielsweise in Frage.
Was ist eine Zerrung
Eine Muskelzerrung zählt zu den sogenannten geschlossenen Verletzungen im Muskel eines Menschen. Es handelt bei dieser Thematik Muskelzerrung eigentlich nur um eine Überdehnung. Allerdings kommt es bei der Überdehnung in der Regel immer zu sogenannten Mikroeinrissen in den Hüllen des Bindegewebes, die die Fasern des Muskels umgeben. Die Muskelverletzungen können auch als Muskelfaserriss, Muskelriss und als sogenannter Bündelriss auftreten, bei diesen Verletzungen des Muskels bleibt die Haut immer unversehrt.
Worin besteht nun eigentlich der Unterschied zwischen einer Muskelzerrung, einem Muskelfaserriss und einem Muskelriss?
Grundsätzlich ist anzumerken, dass eine Muskelverletzung sehr häufig vorkommt, jeder Sportler kann ein Lied davon singen. Es ist aber grundsätzlich nicht immer ganz so leicht, den Unterschied zwischen den genannten Verletzungen aufzuzeigen. Alle drei Arten der Verletzungen, die den Muskel betreffen können, beruhen ja auf dem gleichen Mechanismus. Das bedeutet, die Verletzungen sind durch die Überdehnung des Muskelgewebes entstanden. Wobei sich der Muskelfaserriss, die Muskelzerrung und der Muskelriss lediglich unterscheiden ist die Schwere der Verletzung.
Bei einer Zerrung des Muskels liegt keine Schädigung des Muskels in seiner anatomischen Struktur vor, somit sind auch keine einzelnen Muskelfasern in Mitleidenschaft gezogen. Bei einer Muskelzerrung handelt es sich um die leichteste Verletzung.
Liegt ein Muskelfaserriss vor, so kann davon ausgegangen werden, dass die Fasern eines Muskels zerrissen sind. Es ist auch möglich, dass bei diesem Grad der Verletzung, je nach Schwere, ganze Bündel zerrissen worden sind.
Bei der kompletten Durchtrennung eines Muskelbündels aber, liegt der schwerste Fall einer solchen Verletzung vor. Hierbei handelt es sich um den Muskelriss.
Wichtig hierbei ist allerdings die Tatsache, dass es bei der Zerrung nicht zum eigentlichen Zerreißen der Muskelfasern oder des Muskelgewebes kommt. Darin liegt eigentlich der Unterschied, was die Zerrung vom Muskelfaserriss und vom Muskelriss anbelangt.
Die Schmerzen bei einer typischen Muskelzerrung entwickeln sich allmählich. Auch deshalb kann man eine Muskelzerrung von einem Muskelfaserriss sehr gut abgrenzen. Bei einem Muskelfaserriss treten die Schmerzen in akuter Form und blitzartig auf. Bei der Zerrung ist der Muskeltonus gestört, der Muskel spannt sehr schnell blitzartig an. Somit erfolgt eine akute Verhärtung, die mit verstärkenden krampfartigen Schmerzen äußern.
Diagnose bei einer Zerrung
Anhand der auftretenden Symptome kann der zuständige Arzt sehr schnell eine Muskelzerrung diagnostizieren. Auf eine Muskelzerrung deuten die zunehmenden Schmerzen, Muskelkrämpfe, Funktionseinschränkungen und akute Verhärtungen hin. Geprüft wird die Annahme, durch die Abtastung auf die Muskelhärte und den Druckschmerz. Eine Funktionsanalyse ist bei der Abklärung einer Muskelzerrung unablässig. Hierbei wird geklärt, ob eine passive oder aktive Dehnung vorliegt, ob eine schmerzhafte Belastung und ob ein Kraftverlust vorliegt. In der Regel wird eine Sonographie oder eine Kernspin vorgenommen, um eine richtige Diagnose abgeben zu können.
Die Therapie nach einer solchen Verletzung.
Die Therapie konzentriert sich immer darauf, in erster Linie die Symptome zu behandeln. Da keine strukturelle Schädigung des Muskels vorliegt, ist ja das Gewebe intakt. Es sollen die muskulären Fehlstellungen beseitigt werden und eine Entspannung des betroffenen Bereiches herbeigeführt werden.
Im Idealfall beginnt die Therapie einer Muskelzerrung mit einer zügigen Erst-Behandlung nach der sogenannten Pech-Regel
Was hilft bei einer Zerrung?
„PECH“-Regel.
P steht für Pause und bedeutet die sofortige Beendigung einer Belastung
E ist der Hinweis auf Eis und bedeutet die betroffene Stelle entsprechend zu kühlen mittels Eis oder Kühlspray
C steht für Kompression des verletzten Areals durch einen Druckverband
H ist die Hochlagerung der betroffenen Extremität zur Vermeidung einer Schwellung
Die Pause läutet die Erstversorgung ein. Sobald der Sportler stechende Schmerzen verspürt, sollte umgehend pausiert werden. Damit lässt sich weiterer Schaden verhindern, das Bein beziehungsweise der Arm muss sofort ruhig gestellt werden.
Das Eis beziehungsweise die Kühlung der Verletzung ist Phase Nummer zwei. Wird die Verletzung mit Kälte behandelt, wird die Entstehung eines großen Blutergusses verhindert. Auf Grund von Kälteeinwirkung verengen sich die Gefäße und somit gelangt weniger Blut zur verletzten Region. Von daher ist die betroffene Stelle sofort nach der Verletzung zu kühlen.
Kälte vermindert außerdem die auftretenden Schmerzen und wirkt der Bildung von Ödemen (Wasseransammlungen) im Gewebe entgegen. Das Gewebe schwillt dadurch weniger an. Kühlpackungen oder aber auch Beutel mit Eiswürfeln sind für die Kühlung der Verletzung optimal geeignet. Wichtig ist, dass das Eis nicht direkt auf der Verletzung liegt, sonst könnten Erfrierungen auftreten. Ein Tuch als Abdeckung zwischen Haut und Eis ist daher empfehlenswert. Rund 20 Minuten sollte der Eisverband aufgelegt werden, danach folgt die Kompression mit einem kühlenden Gel.
Die Kompression ähnelt von der Wirkung her der Kühlmethode. Druck von außen verhindert größere Einblutungen in die verletzte Region. Ein elastischer breitflächiger Kompressionsverband ist zweckmäßig für diese Behandlung. Ein solcher Verband mit elastischen Binden stabilisiert und schont den betroffenen Muskel. Falsch wäre es den Verband zu eng anzulegen beziehungsweise die Verletzung einzuschnüren. Nerven und Gefäße können dadurch eingeklemmt und geschädigt werden.
Äußerst effektiv ist während der Erstversorgung eine Kombination aus Druckverband mit Kühlung.
Zum Schluss der Erstversorgung kommt die Hochlagerung zum Einsatz. Wird das verletzte Bein oder der verletzte Arm hochgelagert, fließt durch die Arterien weniger Blut und somit weniger Blut in den Muskel. Somit werden zusätzliche Schwellungen und Einblutungen verhindert.
In jeder Sportmannschaft gibt es einen medizinischen Verantwortlichen. Ebenso steht eine Kühlbox bereit. Idealerweise befinden sich darin, mit Eiswürfeln versetztes kaltes Leitungswasser, Schwämme, die darin eingelegt sind, sowie elastische Binden mit unterschiedlichen Breiten.
Unmittelbar nach der Verletzung sollte der medizinischer Betreuter parat sein, den kalten Verband anlegen und somit für die nötige Kompression sorgen. Der angelegte Verband wird danach mit dem kalten Wasser beträufelt, indem der nasse Schwamm über den Verband ausgedrückt wird. Diese Sofortmaßnahme lässt einen Muskelfaserriss schneller heilen. Auch Kühlkissen sind eine sehr effektive Methode der raschen Behandlung.

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